70 Jahre Jubiläum Kirchenchor
Unsere kath. Kirche hat ganz besondere Schätze, unseren Kirchenchor, der sein 70-jähriges Bestehen feiert, Ulrike Blessing, seit 27 Jahren die Chorleiterin und Timo Handschuh, Generalmusikdirektor in Ulm. Anlässlich des Chorjubiläums komponierte Timo Handschuh eine Orchestermesse und Ulrike Blessing wurde der Titel Chordirektorin verliehen.
Als vor 70 Jahren Sängerinnen und Sänger dem Ruf des damaligen Pfarrers folgten, um in der neu entstehenden katholischen Kirchengemeinde einen Kirchenchor zu gründen, war natürlich nicht absehbar, was daraus werden würde. Viele Katholiken waren nach dem Krieg vertrieben worden oder geflüchtet. In ihrem Schicksal fühlten sie sich verbunden mit Maria, der Mutter der Schmerzen, die durch ihren auferstandenen Sohn Jesus Christus zum Hoffnungszeichen, zum Schatz im Himmel wurde. Somit wurde die Mater Dolorosa zur Patronin der Kirchengemeinde erwählt.
Am Sonntag nach dem 15. September, dem Namenstagsfest unserer Kirche, wurde wie jedes Jahr in einer festlichen Messfeier der Patronin gedacht. Für den Kirchenchor war der 18. September 2016 der Höhepunkt des Jubiläumsjahres, ein dreifacher Höhepunkt. Timo Handschuh, Generalmusikdirektor am Ulmer Theater, komponierte extra für diesen Tag eine Orchestermesse, die der Kirchenchor zusammen mit elf Streichern und der Solosopranistin Maria Rosendorfsky vom Ulmer Theater und dem Komponisten an der Orgel auf bewegende und beeindruckende Weise im voll besetzten Gotteshaus uraufführte.
Die musikalische Leitung hatte Ulrike Blessing, die schon als junges Mädchen im Chor sang und seit 27 Jahren den Kirchenchor leitet. Am Ende des Gottesdienstes wurde sie von Bischof Gebhard Fürst zur Chordirektorin ernannt. Dies ist die höchste diözesane Auszeichnung. Pfarrer Thomas Staiger, Diözesanpräses des Cäcilienverbandes, kam extra aus Tübingen, um zusammen mit unserem Pfarrer Claus Stoll den Gottesdienst zu zelebrieren und das Ernennungsschreiben des Bischofs zu verlesen und zu überreichen.
In seiner Predigt zum Evangelium (Joh. 19, 25-27) deutete Pfarrer Staiger den Hintergrund der Worte, die Jesus vom Kreuz herab an Maria und Johannes richtete. Musik könne vieles feinsinniger ausdrücken, besser den Panzer der menschlichen Herzen durchbrechen als Gespräche. Johann Sebastian Bachs Johannespassion beweise das.
Er würdigte die Verdienste von Ulrike Blessing. Sie leitet die Kirchenchöre in Langenau und Unterelchingen, ist in Stimmbildung und Gesangsausbildung tätig, seit dem Jahr 2000 wirkt sie als Mitinitiatorin und Chorleiterin der ökumenisch geprägten Projektchöre in Langenau und seit 2015 als Leiterin des Oratorienchores in Heidenheim. Pfarrer Steiger verwies darauf, dass sie aus Langenau stammt und früh ihre musikalische Begabung erkannt und gefördert wurde. So solle man auch heute junge Menschen ermutigen! An Timo Handschuh gerichtet meinte er, dass es heutzutage nicht mehr selbstverständlich sei, ein solches Werk zu komponieren. Er lobte das gute Zusammenwirken von Chor, Solistin und Orchestermusikern und Komponist mit einem: Weiter so!
Auch Ilka Bollmann als Chormitglied und zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats bedankte sich bei Herrn Handschuh für das Vertrauen in den Chor und dafür, dass er sich beim Zuzug nach Langenau auch gleich als Organist in der Kirchengemeinde eingebracht hat. Ulrike Blessing und Timo Handschuh und alle Chorsänger, das sind die Schätze, die man entdeckt, gehoben und zum Strahlen gebracht hat!
Anschließend lud die Kirchengemeinde zu einem Sektempfang ins Gemeindehaus ein. Viele Gemeindemitglieder und Gäste waren der Einladung gefolgt, um im Gespräch den Festtag ausklingen zu lassen.